Michele Besso war einer von Einsteins wichtigsten Freunden, nicht nur als Wissenschaftler in seiner Berner Zeit, sondern auch später als Vermittler in seinem Familiendrama.

Mit Michele Angelo Besso fand Einstein im ersten Semester 1896/97 am Züricher Polytechnikum einen Freund „durchs Leben hindurch“. Der in Italien aufgewachsene Besso hatte ebenfalls einen jüdischen Hintergrund und wurde 1873 in Zürich geboren. Den sechs Jahre älteren gelernten Maschinenbauingenieur hatte Einstein beim gemeinsamen Musizieren kennen gelernt.

Mit Besso konnte der junge Einstein tagelang die philosophischen Grundlagen der Physik diskutieren und eigene Überlegungen anstellen. Wiederholt lobte Einstein später diese Gespräche, denen er „wertvolle Anregungen“ verdanke. Einstein bewunderte das umfassende Wissen seines Freundes, beklagte sich aber ebenso über dessen Mangel an Ehrgeiz und Antrieb.

Besso hatte 1898 die älteste Tochter Anna von Einsteins „Papa“ Jost Winteler aus

Aarau geheiratet und lebte mit ihr und „einem kleinen Balg“ inzwischen in Mailand als technischer Experte. Sein Leben lang faszinierte Einstein an Besso, „dass er es fertig gebracht hat, nicht nur in Frieden, sondern sogar in dauernder Konkordanz mit einer Frau zu leben – ein Unterfangen, in dem ich zweimal ziemlich schmählich gescheitert bin“.

Im Sommer 1904 kehrte Besso als Kollege von Einstein beim Berner Patentamt in die Schweiz zurück. „Die Gespräche am gemeinsamen Heimweg“ waren für Einstein „von unvergleichlichem Charme“. In Besso fand er den idealen „Resonanzboden“ für seine Ideen. Eines Morgens im Mai 1905 überfiel Einstein seinen Freund mit den Worten: „Ich danke Dir. Ich habe mein Problem vollständig gelöst“. Einstein hatte die Nacht über die gemeinsam diskutierten Probleme gewälzt. Welchen Anteil genau Besso an Einsteins „Wunderjahr“ hat, ist unklar.

Anmerkung: “unklar” ?  Doch kaum, wie kann es sonst sein, daß Albert Einstein folgendes schrieb :

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